Geschundene Figuren thronen in unwirklich,leeren Räumen. Grotesk auf Bürostühlen oder Toilettensitzen. Oder sind mit der
Injektionsspritze ans Bett genagelt. Mit so wüsten Visionen von Lebensgier und Verzweiflung "Ich wollte immer das Lächeln malen, aber es ist mir nie gelungen" traf Bacon einen Nerv seiner Epoche.
Er kam zu internationalem Ruhm und galt manchen Zeitgenossen als der wichtigste Maler seit Picasso. Es war der Ruhm eines Außenseiters. Der Sohn eines englischen Offiziers und Pferdezüchters in
Dublin mußte 16-jährig das Elternhaus verlassen, weil er Mutters Unterwäsche trug und schon früh sexuelle Kontakte zu Männern hatte. "Dieser Mann, der diese schrecklichen Bilder malt" (Margaret
Thatcher), lebte in einer Art von glänzendem Elend, zwischen Luxushotels und Atelierchaos, immer im Bewußtsein, eine Sekunde lang zu existieren und dann weggewischt zu werden wie eine Fliege von
der Wand. Bacon wollte nie, dass seine Bilder gefallen. Sie sollten vielmehr Widerspruch und Ablehnung hervorrufen.